Assembly
Im Folgenden können dem Protokoll der Sitzung vom 31.03.2014 weitere Details entnommen werden:
• Umgang mit den modernen Medien, WhatsApp, Facebook, etc.
Immer häufiger schlichtet die Schule (Lehrer/ Schulleitung/ Schulsozialarbeit/ Streitschlichter) Konflikte und heftige Beleidigungen, die ueber die „modernen Kommunikationsportale“ ausgetragen werden. Ohne Klärung ist der Unterricht kaum durchführbar, da Beleidigungen und Blossstellungen vor der gesamten Klasse passieren und sogar von Schule zu Schule weitergegeben werden. Wir übernehmen als Schule Verantwortung bei der Klärung, sehen aber auch die Notwendigkeit einer klaren transparenten Vorgehensweise. Einheitliche Konsequenzen bei Beleidigung von Mitschülern und an der Schule tätigen Personen sollen dazu führen, dass weitere Vorfaelle vermieden werden.
Den Schülern erklären wir auf der Assembly Sitzung die Notwendigkeit der klaren Regelung, da wir verhindern möchten, dass Schüler/innen alleine gelassen werden und „mit Bauchschmerzen in die Schule kommen“. Durch Handheben signalisieren die Schüler/innen, ob sie gut finden, dass wir als Schule konsequent tätig werden. Der groesste Teil der Schüler befürwortet unsere Massnahmen und bewertet sie als Unterstützung. Wir besprechen Einzelfaelle, Formulierungen, bis die Schüler genau nachvollziehen können, in welchen Faellen wir die Konsequenzen umsetzen.
Aus der Klasse 6 erzaehlen 2 Schülerinnen sehr eindrucksvoll von ihrem Projekt, eine Woche das Handy den Eltern abzugeben und es nicht zu nutzen. Sie füllen täglich eine Tabelle aus mit Fragen, wie es ihnen gelungen ist, ohne Handy auszukommen, was ihnen schwer gefallen ist.
Die beiden berichten, dass man nun mehr Zeit haette für andere Dinge, man keine Scherzanrufe oder Mitteilungen erhalte, was den Stress reduziere…
Herr Maaßen wird einen Elternbrief zum Thema „ Verantwortlicher Umgang mit den Kommunikationsportalen“ in der nächsten Woche austeilen. Hier geht es besonders auch um die Verantwortung der Eltern und um Unterstützung der Vorgaben der Schule zum Umgang miteinander.
• Stimmungsbild: Was gefaellt mir an der Alkuinschule/ Was wäre besser oder missfällt mir
(Rote und grüne Karten, festgepinnt an einer Stellwand, symbolisieren die Alkuinschule. Sie besteht aus einzelnen Bausteinen, die die Schule charakterisieren. Auf die grünen Karten schreiben wir die positiven Rückmeldungen und auf die roten Karten die Anregungen und Kritik der Schüler)
Jede Jahrgangsstufe erhaelt grüne und rote Karten und darf seine Meinung ehrlich aeussern. Es gibt jedoch Feedbackregeln, was bedeutet, dass niemand namentlich genannt wird und besonders die Kritik konstruktiv mitgeteilt werden soll.
Besonders positiv finden die Schüler, dass es: nette und humorvolle Lehrer gibt, sich an der Schule fuer Schüler eingesetzt wird, dass man Freunde hat, dass es Schulsozialarbeit und SV-Lehrer gibt, dass es donnerstags in der Mensa Pommes gibt…
Negativ bewerten die Schüler, dass manche Lehrer nicht so viel Humor haben, dass es viele Hausaufgaben gibt, dass sie das Schulgelände nicht verlassen dürfen, dass es Streitereien, Provokationen und Beleidigungen auf dem Schulhof gibt …
Wir nehmen die Rückmeldungen der Schüler auf und besprechen sie in einer Konferenz, bzw. bitten die Klassenlehrer noch weiterhin an dem Thema zu arbeiten, da nicht alle Meldungen berücksichtigt werden konnten.
• Wettbewerb „ kreative Ideen fuer die Schule“
Bis zu den Osterferien können die Schüler eigene Ideen fuer die Schule bei der SV einreichen. Der Kreativitaet sind keine Grenzen gesetzt. Wie kann man sich selbst aktiv ins Schulgeschehen einbringen, neue Projekte entwickeln, ein Maskottchen fuer die Schule entwerfen etc…
Die Schüler nehmen die Idee gut auf und einige haben schon Ideen wie „Pausenengel“ oder „Pausenhofsaeubern“, „ Räume kreativ gestalten“ etc.
Wir sind gespannt auf die Ideen der Schüler.
Aachen, 31.03.1014
Linda Schmitz ( Schulsozialarbeit)
Das Prinzip Assembly: Fairer Umgang miteinander ist ein Ziel
Von Sarah Maria Frantzen 02.03.2009
Aachen. An diesem Morgen versammeln sich die Schüler der 7. und 8. Klassen in der Aula der Alkuinschule. Während für die Kinder der anderen Jahrgangsstufen der Unterricht beginnt, starten die Siebt- und Achtklässler mit Assembly (engl. für Versammlung) in den Tag.
Nach dem Vorbild englischer Schulen treffen sich die Schüler einmal im Monat zu einer Versammlung in der Aula. Um eine überschaubare Gruppengröße für die Versammlungen zu haben, werden die Schüler in drei Gruppen unterteilt, und an diesem Tag sind die mittleren Jahrgänge an der Reihe.
Während die Assembly an britischen Schulen vor allem der Informations-vermittlung dient, werden während der Assembly an der Alkuinschule neben organisatorischen Dingen auch wichtige schulische Themen und Probleme besprochen.
Erstaunlich schnell werden die 130 Teenies ruhig, als Lehrer Ernst Kampmeier zu reden beginnt. Heute steht mal wieder ein Dauerthema auf der Tagesordnung: Der Vandalismus in den Jungenklos.
Dazu wollen einige Jungs etwas sagen. Ausreden lassen und nicht lachen, wenn ein anderer Schüler etwas sagt, müssen die Jugendlichen wohl noch etwas üben. Aber gerade dieser faire Umgang miteinander ist ein Ziel, das die Lehrer mit der regelmäßigen Assembly verfolgen.
Rebecca Steinmetz, Klassensprecherin der 9a, findet die Assembly eine gute Sache. «Wir können uns hier selber einbringen und Probleme besprechen», erklärt die Schülerin. Erste Erfolge zeige das regelmäßige Zusammentreffen auch schon. «Der Schulhof und die Toiletten sind jetzt viel sauberer», freut sich die Schülerin.
So begeistert sind aber nicht alle Alkuinschüler. «Mich interessiert das nicht sonderlich, was wir hier besprechen. Ich glaube, das geht mehreren so», erzählt ein Schüler. Aber dennoch muss er eingestehen, dass sich an der Schule seit den Sommerferien, also seit der ersten Assembly, einiges verbessert hat.
«Wir haben den Eindruck, dass sich einiges tut», resümiert Kampmeier, der neben Ordnung und Sauberkeit vor allem das Sozialverhalten der Schüler im Auge hat. Dazu fallen Lehrerin Monika Arici gleich mehrere Beispiele ein: «In der Mittagspause gibt es viel weniger Konflikte, und Schimpfwörter hören wir jetzt viel seltener.»
Quelle: Aachener Nachrichten