Während einer Romreise 781 traf er in Parma, Italien, Karl den Großen. Alkuins Ruf als hervorragender Gelehrter veranlasste Karl den Großen ihn an seinen Hof nach Aachen zu berufen, damit er die reiche angelsä ;chsische christlich-lateinische Bildung dem Frankenreich vermittle. Alkuin nahm dieses Angebot an und wurde zu einem der wichtigsten Kulturträger für Karls Frankenreich. Er übernahm die Leitung der Hofschule in Aachen , sogar der Frankenherrscher und seine Familie wurden von ihm unterrichtet. Er war die maßgebende Autorit ät auf dem Gebiet des Schulwesens und der Pflege der Wissenschaften. Unter Alkuin entstanden die sogenannten "Skriptorien", Schriftschulen, die heute als die fränkische Bildungsreform bekannt geworden ist. Vor allem ist ihm die Entwicklung der karolingischen Minuskeln zu verdanken, deren klare Schrift die Grundlage der heutigen lateinischen Schrift darstellt. Alkuin verdrängte nicht die alte fränkische Kultur, sondern verband sie, aufgeschlossen allem neuen gegenüber, mit allen Kulturen der damaligen bekannten Welt.
Mit Unterbrechungen blieb er bis 796 in Aachen, ehe er Abt eines Klosters in Tours wurde. Er hatte großen Einfluss auf den Kaiser in weltlichen Dingen und in Angelegenheiten der Kirche. Bis zu seinem Tode am 19. Mai 804 n .Chr. in Tours blieb sein enges Verhältnis zu Karl dem Großen bestehen, das in vielen Briefen, die noch erhalten sind, nachzulesen ist.
Alkuin verband die Lerninhalte der Antike mit den Herausforderungen seines Zeitalters. Seine soziale Einstellung zeigte sich darin, dass er allen Menschen, gleich welchen Standes, den Besuch der Hofschule ermöglichte. Man kann sagen, seine Herkunft, seine in England genossene Ausbildung, sein Wirken und sein Lebenswandel an der Palastschule in Aachen und als Abt in Tours zeigen eine im heutigen Sinne wahrhaft europäische Gesinnung.
Für eine Schule, die seinen Namen trägt, sind Alkuins pädagogische Vorstellungen Verpflichtung und Aufgabe:
- Vermittlung von bewährtem Grundwissen
- Anpassungsfähigkeit an die Herausforderungen der heutigen Zeit
- Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Erkenntnissen
- Befähigung zur friedlichen Zusammenarbeit der Völker im Geiste eines vereinten Europas